Herrn Stumpfes Zieh- und Zupfkapelle bei der Albzeit

Nachdem die Zeltkirche am Samstag mit zwei Programmpunkten für Kinder und (junge) Erwachsene gewissermaßen einen Frühstart hingelegt hatte, war der der erste Abend nach der offiziellen Eröffnung für „Herrn Stumpfes Zieh- und Zupfkapelle“ reserviert. Deren Benny Jäger hatte in Gerstetten gewissermaßen ein Heimspiel, und man merkte es sowohl den Stumpfes als auch dem Publikum an, dass sie sich in der Zeltkirche auf dem Gerstetter Festplatz wohl fühlten.

Schon früh war im Zelt kaum mehr ein Platz zu bekommen, am Ende waren es mehr als 600 Besucher, die das Zelt füllten. Wie erwartet, boten die Stumpfes musikalische Comedy auf hohem Niveau – und natürlich auf Schwäbisch.

Gekonnt bewegten sich die vier Musiker in den unterschiedlichsten musikalischen Richtungen und Stilen. Manche bekannte Melodie tauchte mit einem neuem Text versehen auf und sorgte immer wieder für Begeisterungsstürme. Begeisternd war auch die musikalische Vielfalt der Künstler. Ob Saiten- oder Blasinstrument, Mundharmonika oder auch ein Spielzeug-Saxophon aus Plastik – jeder schien beinahe jedes Instrument zu beherrschen, und zum Teil wurden diese mitten im Stück gewechselt. Da man „kaum einen Schlagzeuger verhalten“ könne, wurde auch das Publikum für die Percussion miteinbezogen. Dies gehe aber nur mit fachkundigem Publikum – aber in Gerstetten hatten die Stumpfes zum Glück neben Hauptbahnhof und U-Bahn auch eine Musikhochschule ausgemacht, so dass sie sich sicher sein konnten, ein ausreichend taktfestes Publikum vor sich zu haben: „Wenn es hier klappt, dann klappt es überall.“

Meistens heiter und frei von jeglichem falschen Respekt, mitunter aber auch nachdenklich und tiefsinnig waren nicht nur die Musikstücke, sondern auch die Zwischenmoderationen.

Erst nach drei Zugaben verabschiedeten sich die Musiker per Handschlag von ihrem begeisterten Publikum.