05.05.16

Goldene Konfirmation 2016

Fotos: E. Ablasser

Am 20. März 1966 feierten 22 Konfirmandinnen und 24 Konfirmanden in der Gerstetter Michaelskirche mit dem damaligen Pfarrer Bieler ihre Konfirmation.

50 Jahre später, an Himmelsfahrt, trafen sie sich wieder in derselben Kirche, um miteinander Goldene Konfirmation zu feiern. Der Gottesdienst von Pfarrer Maisenbacher war festlich gehalten. Er hatte sich in seiner Predigt sowohl Gedanken darüber gemacht, was 1966 in der Welt geschah,  als auch wie es vor dem halben Jahrhundert an der Schwelle zum Großwerden gewesen sein mag. Es  ging hinein in die Pubertät mit all ihren Launen. Das Verhalten eines Heranwachsenden ist mit einem Kaktus vergleichbar. Einen Kaktus zu lieben wird manchmal zur Kunst. In der Predigt zog Maisenbacher einen sinnhaften Vergleich des Lebens im Allgemeinen und des Glaubens im Besonderen mit einem Kaktus. Als kleine Kakteen zogen sie los. Heute weiß jeder, dass man auch ohne Stacheln durchs Leben kommt. Gnade vor Recht walten zu lassen, ist manchmal besser. Sie alle entwickelten sich in den vergangenen 50 Jahren und vielleicht erfuhr mancher, dass es gut ist, wenn man Vertrauen schenkt und Vertrauen empfängt. Manche haben wehrhafte Stacheln, manche sind eher nachgiebig. Vielleicht geriet der Glaube in Hintergrund, aber so wie ein Kaktus  lange Dürrezeiten überstehen kann, geht auch der  Glaube nicht ein. Er hat Geduld und lebt auf einem niedrigeren Niveau einfach weiter. Man kann ihn auffrischen, wenn man ihn braucht. Den Kaktus kann man als Symbol für Menschen nehmen, die auf Distanz bleiben zu Anderen, die aber doch auf ihre Weise erstaunliche Blüten hervorbringen. Manches liegt noch vor den Jubelkonfirmanden. Pfarrer Maisenbacher wünschte auch einen Blick zurück, auf das Gute, das war im Leben, auf die Kaktusblüten, die sich im Alltag abhoben. Er überreichte die Denksprüche in neuer Version, welche die Goldenen Konfirmanden vor 50 Jahren von Pfarrer Bieler schon erhielten, dazu eine Rose als Geschenk der Kirchengemeinde. Gemeinsam  feierten die Jubelkonfirmanden das Abendmahl.

Nach dem Gottesdienst ging‘s zusammen mit den Partnern und Partnerinnen ins Gasthaus Hirsch zum Mittagessen. Für viele war es ein Wiedersehen seit Jahrzehnten und entsprechend groß die Freude. Es gab eine Menge Gesprächsstoff. Sie schwelgten nur so in Jugenderinnerungen. Nach dem Mittagsessen stiegen die Jubelkonfirmanden auf den Wasserturm. Der Wind pfiff ihnen nur so um die Ohren, aber die Sicht war herrlich. Sie verbrachten noch einen gemütlichen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen.