19.06.16

Erntebittgottesdienst 2016

Auf dem Hof von Familie Dauner feierte die ev. Kirchengemeinde am Sonntag, 19. Juni ihren Erntebittgottesdienst. Pfarrer Maisenbacher gestaltete den Gottesdienst zusammen mit Sontberger Gemeindegliedern. Seinen besonderen festlichen Rahmen erhielt diese Erntebittstunde durch die Mitwirkung des Posaunenchores sowie dem Kirchenchor. Es war ein besonderer Gottesdienst, allein schon weil er außerhalb der Kirche in einer Scheune stattfand. Fast 400 Besucher sind gekommen. Ob die Äcker und Gärten vor Sturm und Hagel verschont bleiben – das alles haben wir nicht in der Hand. Für eine reiche Ernte müssen viele Faktoren zusammenspielen, anderen sind wir machtlos ausgeliefert. Das Säen und Ernten ist auf Gottes Segen angewiesen, so Pfarrer Maisenbacher.

Jeder kennt die Erzählung von der Speisung der Fünftausend (Markus 6, 30-44). Es ist faszinierend, was Jesus vollbringt, indem er fünf Brote und zwei Fische an fünftausend Menschen verteilt und am Ende sogar noch etwas übrig hat. Fünf Brote und zwei Fische sind sinnliche Ermutigung und Aufforderung, die Gaben zu teilen. Es gilt das Vorhandene wertzuschätzen, auch wenn es  wenig erscheint. Erst mal sehen was da ist. Beim Erntebittgottesdienst steht das tägliche Brot im Mittelpunkt. Es kommen die in den Blick, die tagein und tagaus dafür arbeiten, dass wir gut und reichlich zu essen haben. Gemeinsam bitten wir um eine gesegnete Ernte. Erst mal sehen, was da ist. Auch das Anspiel machte dies deutlich. Das Vorhandene wahrzunehmen und etwas daraus zu machen. Mal sehen, was da ist, ist kein Wundermittel, aber kann eine gute Dynamik in Gang setzen. Im Miteinander liegt das Geheimnis der Geschichte. Die Tatsache, dass das „tägliche Brot“ für alle Menschen von der jeweiligen Ernte auch hierzulande abhängig ist, dürfte längst aus dem Bewusstsein vieler Zeitgenossen gewichen sein. Erntebittgottesdienste gibt es schon fast 200 Jahre lang. Die Zeiten des Sattseins lassen allerdings die Hungerjahre fast vergessen. Die Wertschätzung der Nahrungsmittel und derer, die für sie gearbeitet haben, vergessen wir leider immer wieder allzu schnell. In der Landwirtschaft wird das an mangelnder Wertschätzung von Nahrung und in unangemessenen Preisen bemerkt.

Viele Gottesdienstbesucher verweilten danach noch gerne bei netten Gesprächen im gemütlichen Stadl. Die Jugendkapelle des Musikverein Gerstetten umrahmte unter der Leitung von Sebastian Jäger das anschließende Mittagessen genauso fröhlich und fetzig wie später das Kaffeetrinken zum leckeren Stück Kuchen.

Pfarrer Maisenbacher bedankte sich bei allen Mitwirkenden, die den Gottesdienst gestalteten und die Bewirtung organisierten, besonders aber bei Familie Dauner für deren Gastfreundschaft und Vorbereitung, sowie dem Kirchengemeinderäten für ihre tatkräftige Hilfe. (ela)

Weitere Bilder des Erntebittgottesdienstes finden Sie hier.